Als der Begründer des sozialen Netzwerkes Facebook vor wenigen Tag die milliardenschwere Übernahme des Kurznachrichtendienstes WhatsApp bekannt gab, ging insbesondere in Deutschland ein Raunen durch die Reihen der WhatsApp-Nutzer, die nun die Datensammelwut des US-Unternehmens fürchten. Doch abseits dieser Befürchtung verwundert vor allem die immense Dimension des Megadeals, denn die Summe von umgerechnet 13,4 Milliarden Euro, die Facebook für die Übernahme des Konkurrenten auf den Tisch legte, hallte wie ein Donnerschlag durch die Weltwirtschaft. Im Angesicht der Tatsache, dass das ehemals überschaubare Start-up WhatsApp einen solchen Verkaufserlös erzielte, lässt dies sogar traditionsreiche internationale Konzerne wie Finanzzwerge aussehen. Hinsichtlich der unfassbaren Summe von 19 Milliarden US-Dollar stellt sich zwangsläufig die Frage, was Facebook mit dem Übernahmebudget alternativ hätte anstellen können.

WhatsApp übertrumpft Großkonzerne

Die Übernahme, die die Medienwelt erschütterte, hat allerdings nicht nur Auswirkungen auf die zahlreichen Nutzer des Kurznachrichtendienstes, sondern kann mit Fug und Recht als Meilenstein der Wirtschaftsgeschichte bezeichnet werden, da kaum ein Start-up-Unternehmen innerhalb eines vergleichbar kurzen Zeitraumes einen derartigen Unternehmenswert generieren konnte. WhatsApp stieß damit in Regionen vor, in der ansonsten ausschließlich Großkonzerne und Unternehmen zu finden sind, welche zum Teil bereits seit über einhundert Jahren im Geschäft sind und sich darüber hinaus durch die Tatsache, dass sie materielle Konsumgüter produzieren, vom Kommunikationsdienstleister abgrenzen. Folglich weiß ein Blick auf die Liste von Unternehmen, welche sich in der wertmäßigen Region von WhatsApp bewegen, durchaus zu überraschen.

Es würde schließlich kaum jemand erwarten, dass der Branchenführer im Bereich der Kreuzfahrttouristik „Royal Caribbean Criuses“ mit 11,4 Milliarden US-Dollar weit wenig wert ist als der aufstrebende Kurznachrichtendienst. Auch ganze Fluggesellschaften wie Ryanair (15,5 Milliarden Dollar) oder American Airlines (12,3 Milliarden Dollar), können mit WhatsApp kaum mithalten. Facebook-Gründer Mark Zuckerberg hätte sich dementsprechend eine eigene Fluglinie oder gar eine ganze Flotte von Kreuzfahrschiffen zulegen können, was durchaus seinen Reiz gehabt hätte. Allerdings hätte Facebook auch die Möglichkeit gehabt, eines der einflussreichsten US-Unternehmen, die Ratingagentur Moody’s (17,08 Milliarden US-Dollar) zu übernehmen, was in jedem Fall die Vormachtstellung des sozialen Netzwerkes auf lange Zeit gesichert hätte.

Ein Flugzeugträger für Facebook

Mit sagenhaften 19 Milliarden US-Dollar hätte das milliardenschwere Unternehmen auch abseits der Wirtschaft allerhand anstellen können. Die besagte Summe hätte im Angesicht der damit erwerbbaren 64 Milliarden McNuggets zweifelsfrei die Hälfte Weltbevölkerung für einen Tag ernähren können. Gut 83 Millionen Flaschen Johnny Walker Blue oder alternativ 25.469 Flaschen 64 Jahre alter Macallen „M“ Whiskey würden aber auch durchaus zur Ausrichtung einer rauschenden Party ausgereichen.

Für einen bleibenden Eindruck hätte ebenso der Erwerb von 15 NBA-Teams oder 32 Inseln des hawaianischen Archipels gesorgt, wobei sich die 6.337 Mitarbeiter von Facebook zweifelsfrei auch jeweils über einen Bugatti Veyron Grand Sport Vitesse gefreut hätten. Ein Denkmal hätte sich Zuckerberg darüber hinaus mit der Übernahme des neuesten US-Flugzeugträgers setzen können – durchschlagender Erfolg bekommt in diesem Zusammenhang gleich eine gänzlich andere Bedeutung.