
Der Multiplayer-Shooter Battlefield 4 aus dem Hause Electronic Arts sorgte seit seinem Release für zahlreiche Kontroversen. Aktuell verursacht das Actionspiel Unbehagen unter chinesischen Militärs, was die Regierung des Landes dazu veranlasste, den Titel aufgrund „antichinesischer Propaganda“ kurzerhand auf den Index zu setzen.
Nach dem Release des jüngsten Ablegers der Battlefield-Serie gingen vor allem die Fans der Marke auf die Barrikaden, was im Hinblick auf das von zahlreichen Bugs und Performance-Problemen geplagte Spiel nicht wirklich verwundert. Nachdem auch einige Investoren dem Publisher Electronic Arts Konsequenzen in Form rechtlicher Schritte androhten, schaltete sich nun auch die chinesische Regierung ein und übte harsche Kritik am US-Unternehmen. Stein des Anstoßes ist die Story des Militär-Shooters, die einen imaginären Konflikt zwischen den USA und dem Land der aufgehenden Sonne behandelt. In diesem Zusammenhang dürfte die fiktive Auseinandersetzung an sich in den Augen der chinesischen Regierung weniger problematisch sein, als die „propagandistisch“ behaftete Darstellung Chinas im nachgereichten DLC „China Rising“. Im Rahmen der Erweiterung unternimmt ein fiktiver chinesischer General einen Putsch gegen die Regierung des Landes, um daraufhin einen Konflikt mit US-Streitkräften vom Zaun zu brechen.
„Kulturelle Penetration und Aggression“
Führende Militärs schlugen nun Alarm weil sie befürchten, dass das Image des Landes unter der „US-amerikanischen Propaganda“ nachhaltig leidet. Wie die chinesische Militärzeitung „Zhongguo Guofangba“ berichtet, „habe das wirtschaftliche Aufleben des Landes im Westen neue Ängste geschürt, die nun gezielt instrumentalisiert würden, um China in der öffentlichen Wahrnehmung zu diskreditieren. In den vergangenen Jahren hätten speziell westliche Entwickler von Videospielen auf das Feindbild Russland zurückgegriffen und würden nun auf China ausweichen, da sie die wirtschaftliche Konkurrenz der Nation fürchten würden.“ Die „kulturelle Penetration und Aggression“ – wie es unter anderem der Journalismus-Professor Wang Jiahang von der China University of Political Science and Law ausdrückte – führt in den Augen der Regierung zu einer erheblichen Gefährdung und Irreführung der Jugend und rechtfertigt somit ein Verbot von Battlefield 4.
Battlefield 4 in China nicht offiziell erhältlich
Die Kritik aus Fernost dürfte den Publisher Electronic Arts indes nicht sonderlich beeindrucken, da Battlefield 4 inklusive der DLC-Pakete dort gar nicht veröffentlich wurde und es sich bei den erhältlichen Exemplaren um illegale Kopien des Spiels handelt, an denen das Unternehmen ohnehin nicht einen Dollar verdienent. Nichtsdestotrotz erntet die Reaktion der chinesischen Regierung auch aus dem eigenen Land heftigen Gegenwind, was jedoch an dem ausgesprochenen Verbot nichts ändern wird.